Aufbau einer 12-Volt Solaranlage als Insellösung

Strom aus regenerativen Energiequellen wird immer beliebter. Dabei ist es besonders Solarstrom, der aus ökologischer Sicht kaum Grund zur Kritik liefert. Natürlich verursacht die Produktion der Solarzellen Schadstoffemissionen, dafür liefern diese aber über viele Jahre Strom der nicht aus Kohle- oder Atomkraftwerken stammt. Eine Solaranlage muss allerdings nicht ein Vermögen kosten und auch nicht an das konventionelle Stromnetz angeschlossen werden. Ein gutes Beispiel liefert die so genannte Insellösung. Diese basiert auf einem eigenen kleinen Stromnetzwerk mit 12 Volt Spannung und gewährleistet in verschiedenen Situationen eine autarke Stromversorgung.

Die Investition in eine kleine Inselanlage macht besonders dann Sinn, wenn es zum Beispiel ein Kleingarten ohne Stromversorgung oder Caravan-Camper nicht auf Stellplätze mit optimaler Infrastruktur angewiesen sein möchten. Selbst wer ohne Fahrzeug unterwegs ist, kann Kleingeräte über einen kompakten Solarkoffer vorübergehend mit Strom versorgen.

Eine echte Inselanlage ist allerdings nicht ganz so ultrakompakt und besteht aus mehreren Komponenten. Unverzichtbar für die Insellösung ist natürlich eine Solarzelle, wobei auch mehrere Module miteinander kombiniert werden können. Amorphe Solarzellen sind am günstigsten, haben dafür aber einen sehr niedrigen Wirkungsgrad. Neben den polykristallinen Zellen gibt es dann noch die dunklen monokristallinen Module, die einen Wirkungsgrad von bis zu 18 Prozent erreichen und somit den meisten Strom liefern.

Um den erzeugten Strom besser verwalten zu können, sollte unbedingt ein Solarladeregler zum Einsatz kommen. Diesen gibt es zum teil schon ab 20 Euro, wobei etwas teurere Modelle auch über ein Display verfügen, dass ganz genau anzeigt, welche Spannung anliegt und wie viel Energie verbraucht wird.

An den Laderegler können auch direkt 12-V-Geräte angeschlossen werden. Es funktionieren sowohl 12-V-LED-Spots aus dem Baumarkt als auch verschiedene Gerätschaften aus dem KFZ-Zubehör. Der Laderegler hat aber auch einen Ausgang, an den ein 12V Akku geklemmt wird. Amateure greifen hier gerne auf günstige Autobatterien vom Verwerter zurück, wobei nur spezielle Solarakkus eine regelmäßige Tiefenentladung unbeschadet überstehen. Diese sind auch etwas kompakter als Autobatterien und mit einer Kapazität ab 100 Ah kann der umweltfreundlich produzierte Strom auch nachts über mehrere Stunden genutzt werden.

Damit aber nicht nur 12V-Geräte funktionieren, bietet sich der Anschluss eines so genannten Spannungswandlers an. Nachdem dieser an den Akku geklemmt wurde, können viele 220V-Geräte betrieben werden. Natürlich funktioniert kein Staubsauger oder Wasserkocher mit einem 300W-Invertor. Kompakte Spannungswandler sind eher für den Betrieb von bis zu 5 Notebooks oder einer kleinen TV-Anlage ausgelegt. Gleichzeitig setzten einige Geräte wie Monitore und Fernseher voraus, dass der Inverter eine echte Sinuswelle erzeugt. Wer seine Inselanlage etwas größer Dimensioniert beziehungsweise nach und nach mehrere Panele montiert, kann auch einen größeren Spannungswandler mit 1000- oder 2000 Watt nutzen und so fast wie zu Hause nahezu jedes Gerät mit Solarstrom betreiben.

Kleine Versorgungslösungen auf Solar-Basis werden immer beliebter uns selbst auf dem eigenen Balkon können kompakte Anlagen montiert werden. Systeme mit 50-, 80- oder 100 Watt gibt es mittlerweile zu erschwinglichen Preisen auch als Komplettpaket. Dieses setzt sich aus Solarmodul, Laderegler und Akku zusammen, wobei auch ein Spannungswandler in vielen Starter-Sets inklusive ist. Mit dabei sind hier natürlich auch die UV- und Ozon-beständigen Leitungen mit verpolungssicheren Steckern, so dass die Montage auch vom Laien selbst durchgeführt werden kann.

Letzte Aktualisierung am 19.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

3 Beiträge zu “Aufbau einer 12-Volt Solaranlage als Insellösung”

  1. pavlovic sagt:

    Vielen Dank für diese Ausführungen. Man könnte die Inselanlage mit einem kleinen Windkraftwerk ergänzen, für den Sonnenarmen Winter. Entsprechende Wind-Kleinanlagen müßten recherchiert werden. Eine Ergänzung wäre zweifellos eine Bereicherung.

  2. Gerlinde Dürr sagt:

    Hallo “Hybridfans”,
    ich habe meine bestehende 150 Watt-Solaranlage jetzt mit einem Windgenerator aufgerüstet! Akku-Leistung habe
    ich 400 Ah, fahre meine Anlage zu 90% mit 220 Volt, der einzige Abnehmer auf 12 Volt ist meine Standheizung.
    Ich muss dazu sagen das mein Mann alles in Eigenregie aufgebaut hat, mit Sicherungskasten, komplett über-
    wacht mit Volt, Amperemeter usw.!!?
    Eine Geldausgabe die sich gelohnt hat, er ist in seiner “Werkstatt” absolut “autark”!!
    Grüße Gerlinde

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